Forscher entdecken Medikament gegen Varroa-Milbe

Gemäß einer Veröffentlichung in der international renommierten Fachzeitschrift „Scientific Report“
verspricht Lithiumchlorid den Durchbruch im Kampf gegen die Varroa-Milbe.

Erstmals gelang es Forschern der Universität Hohenheim ein potentielles Medikament zu entwickeln, das befallene Bienenstöcke mit geringem Arbeitsaufwand über die Fütterung von der gefürchteten Varroa-Milbe befreien kann. Bei der vielversprechenden Substanz handelt es sich um das Mineral Lithiumchlorid.
Nach über 25 Jahren Forschung steht damit erstmals ein neuer Wirkstoff im weltweiten Kampf gegen die Varroa-Milbe zur Verfügung, der völlig anders wirkt als bisherige Mittel. Derzeit laufen bereits Gespräche mit Unternehmen mit dem Ziel einer Produktentwicklung und Zulassung.

Ihre ersten Ergebnisse veröffentlichten die Wissenschaftler in der heutigen Online-Ausgabe der Zeitschrift „Scientific Report“, www.nature.com/articles/s41598-017-19137-5.

Ein günstiger, einfach anzuwendender Wirkstoff gegen die gefährliche Milbe, der nach dem aktuellen Kenntnisstand der Forscher keine gefährlichen Nebenwirkungen für Bienen, Imker oder Verbraucher hat und in der Natur reichlich vorkommt: Das versprechen die Ergebnisse des Forschungsprojektes. Mit Lithiumchlorid hat das Forscherteam einen Wirkstoff für ein solches Medikament gefunden, der leicht zu beschaffen und zu verabreichen ist. Auch für eine Ablagerung im Honig gibt es bislang keine Anzeichen.

Dr. Peter Rosenkranz, Leiter der Landesanstalt für Bienenkunde, erklärt die Vorteile des Wirkstoffs: „Lithiumchlorid kann man Bienen in Zuckerwasser aufgelöst füttern. Bei unseren Versuchen haben bereits geringe Mengen der Salzlösung ausgereicht, um innerhalb weniger Tage die auf den Bienen aufsitzenden Milben abzutöten – ohne Nebenwirkungen für die Bienen.“

Auch die Verfügbarkeit spricht für den Wirkstoff: Die weltweiten Vorräte des Leichtmetalls Lithium werden auf über 40 Millionen Tonnen geschätzt, als Lithiumchlorid-Salz findet es sich in Salzlaugen, Salzseen und Heilquellen, und das zum Teil in erstaunlich hoher Konzentration. Das leicht in Wasser lösbare Salz wird unter anderem als Trocknungsmittel und Enteiserlösung verwendet. In der Humanmedizin kommt es seit Mitte des 20. Jahrhunderts als Antidepressivum zum Einsatz.

Bevor der Wirkstoff nun als Medikament für Bienen auf den Markt kommen kann, sind dennoch weitere Tests nötig, um die beste Dosierung zu bestimmen und Nebenwirkungen für Bienen und Anwender sowie das Risiko von Rückständen auszuschließen. Dazu sei man aktuell mit Unternehmen im Gespräch, die diese Entwicklung weiterführen wollen.

Apis Mellifera – Die westliche Honigbiene

Die westliche Honigbiene Apis Mellifera ist ein staatenbildendes Insekt. Sie lebt in Völkern, die im Sommer eine beachtliche Stärke von etwa 50.000 Tieren  erreichen können. Im Winter dagegen hat ein durchschnittliches Volk etwa 5000 Bienen. Man vermutet, dass die Honigbiene schon seit etwa 100 Millionen Jahren auf der Erde existiert.

In Deutschland ist die Rasse Carnica weit verbreitet, deren Ursprung in Kärnten (Österreich) liegt. Erkennungsmerkmal der Carnica-Biene sind die grauen Bauchbinden.

Auch die Buckfast-Biene ist sehr verbreitet. Diese Rasse hat ihren Ursprung in der Zuchtarbeit des Mönches Bruder Adam aus dem Kloster Buckfast in England. Die Buckfastbiene kann als Hybrid-Rasse angesehen werden, die aus der Zucht unterschiedlicher Rassen entstanden ist.

Die Zuchtarbeit an der Honigbiene hat in den letzten Jahrzehnten den Schwerpunkt auf Honigleistung und Sanftmut gelegt. Die Erfolge im Bereich Sanftmut führen heute dazu, dass Imker zumeist ohne Schutzkleidung an ihren Bienen arbeiten können.

Eine Arbeiterin wiegt etwa 100 Milligramm und transportiert während eines typischen Sammelfluges etwa 30 Milligramm. Die Honigblase der Biene fasst bis zu 50 Milligramm, also rund die Hälfte des eigenen Körpergewichtes.

Der Flugradius einer sammelnden Arbeiterin beläuft sichauf bis zu 4 km rund um den Bienenstock. Um ein 500-Gramm-Honigglas mit Honig zu füllen, müssen die Bienen etwa 750.000 Flugkilometer zurücklegen.

Die Lebensdauer einer Arbeiterin liegt im Sommer nur bei etwa 6 Wochen, abhängig von der Sammelarbeit, die sie tätigen muss. Bienen, die den Winter überdauern, leben mehrere Monate lang.

In der Hochphase der Entwicklung eines Bienenvolkes von Mai bis Anfang Juni legt eine gute Bienenkönigin 2000 Eier pro Tag oder mehr. Die kleine Bienenmade wächst in nur sechs Tagen um das fünfhunderfache – von 0,3 Milligramm auf etwa 155 Milligramm.

Bienen halten die Bruttemperatur auf ca. 35°C. Bei kühleren Außentemperaturen beheizen sie die Brutflächen durch Kontraktion der Flugmuskulatur, bei heißeren Temperaturen kühlen sie durch Verdunstung von Wasser den Bienenstock. Die Bienen können die Bruttemperatur sehr genau regeln.

Ist es gefährlich, wenn man sich einem Bienenstock nähert?

In den letzten Jahren wurden die in Deutschland typischen Bienenrassen konsequent auf Sanftmut gezüchtet. Die Durchsicht eines Bienenvolkes erledigt der Imker heute zumeist ohne Schleier und Handschuhe. Dabei zieht er zum Teil auch Waben aus der Bienenbeute und hat die Bienen sprichwörtlich direkt vor der Nase.

Ganz vermeiden lassen sich Bienenstiche bei der Imkerei nicht – auch Bienen haben manchmal schlechte Laune (…vor allem bei schlechter Tracht oder wenn ein Gewitter heranzieht). Von angriffslustigen Bienen, die einen in größerer Zahl attackieren, kann man aber dabei nicht sprechen.

Wer sich allerdings direkt vor das Flugloch einer Bienenbeute stellt und dann noch kräftig mit den Armen herumfuchtelt – der muss sich nicht wundern, wenn er von den Wächterbienen des Fluglochs angefolgen und umkreist wird. Wobei die Bienen auch hier zunächst versuchen den potentiellen Angreifer zu vertreiben. Fast so als ob sie wissen würden, dass sie einen Stich mit ihrem Leben bezahlen müssen.

 

Im Verlauf eines Jahres werden die Tätigkeiten am Bienenvolk durch das Wetter, die Trachtverhältnisse und an der Entwicklung des Bienenvolkes bestimmt. Hier sind, im Jahresverlauf, die notwendigen Arbeiten einmal skizziert. Wir werden diese im Laufe des Jahres mit weiterem Text füllen, um einmal zu zeigen was für die Bienen notwendige zu tun ist.

Die unten aufgeführten Arbeiten sind kein starres Monatsschema, entscheidend sind, wie oben erwähnt, in erster Linie die Bienen, das Wetter und die Tracht.

 

Arbeiten im Januar

Arbeiten im Februar

Arbeiten im März

Arbeiten im April

Arbeiten im Mai

Arbeiten im Juni

Arbeiten im Juli

Arbeiten im August

Arbeiten im September

Arbeiten im Oktober

Arbeiten im November und Dezember

 

Eine weitere Orientierung bietet auch folgende Liste:

Haselnussblüte  —————  Fluglochbeobachtung, bei Auffälligkeiten Volk durchsehen.

Salweidenblüte —————–  Volk einengen, einzargig

Sauerkirschblüte —————  Honigraum aufsetzen

Holunderblüte  ——————  Honigernte

Sommersonnenwende ——–  Honigernte, Varroabehandlung

Sommerferien  ——————  Varroabehandlung, Füttern

Herbstanfang  ——————-  Letzte Arbeiten am Volk

3. Oktober ———————– Varroabehandlung kontrollieren

21 tage nach erstem Frost — Restentmilbung